Aktion Libero

Wie ihr mit einem Blick nach rechts feststellen könnt, prangt dort seit ein paar Tagen ein grüner Banner, der auf die Aktion Libero verweist. Bei der Aktion geht es um Homophobie im Fußball.
Ich besuche Fußballstadion, vorzugsweise das Fritz-Walter-Stadion des 1.FC Kaiserslautern, regelmäßig und bekomme live und in Farbe mit, dass ein Spieler, der einen Fehlpass spielt oder eine Torchance vergibt, als "Schwuchtel", "Schwanzlutscher" oder ähnliches beschimpft wird. Egal ob Freund oder Feind, da wird auch mal schnell der eigene Mann niedergemacht und der gegnerische Torwart kriegt sowieso das obligatorische "Arschloch, Wichser, Hurensohn" um die Ohren. Aber das ist nicht nur in Kaiserslautern so, das ist wahrscheinlich überall so, außer vielleicht in Hoffenheim. Aber da gehen auch nur kleine Kinder, Mädchen und Möchtegern-Ultras ins Stadion, also fällt das sowieso weg ;)
Nun unternimmt der DFB ja viel gegen Rassismus und versucht den "Fans" klarzumachen, dass Ausdrücke wie "Neger", "Schwarze Sau" und was weiß ich nicht alles, nicht nur nicht angebracht, sondern schlicht und ergreifend inakzeptabel sind. Nur gehen Homophobie geht der DFB nicht wirklich vor. Überhaupt, Worte wie "Schwuchtel" scheinen gemeinhein als Beleidigung akzeptiert. Doch - entschuldigung, aber verdammt noch mal! - das IST eine Beleidigung. Eine Beschimpfung. Weil es böse gemeint ist.
Die Leute sagen "Schwuchtel", weil sie jemandem beschimpfen wollen. Doch was ist, wenn jemand wirklich schwul ist? Oder lesbisch? Für mich - und hoffentlich für viele andere auch - ist es einfach nicht vorstellbar jemanden mit seiner Sexualtität, seiner Hautfarbe oder seiner Religion zu beschimpfen. Ich sag doch auch nicht "Du Grauäugiger!" oder "Du Hosenträger!" weil jemand graue Augen hat und Hosen trägt. Und ja, das ist genau das gleiche Prinzip.Und weil ich will, dass Menschen nicht wegen ihrer Herkunft, Religion, Sexualtität oder was weiß ich denn beschimpft werden, poste ich den Link zur Aktion Libero, die sich eben mit Homophobie im Fußball auseinandersetzt. Und ganz ehrlich - sollte sich jemals im Leben ein aktiver Fußballprofi sich trauen, sich zu outen - ich nehm' mir  'nen Tag frei, fahr zu ihm und sag ihm, dass ich ihn richtig mutig und toll finde. Egal in welcher Sprache und in welchem Land. Denn jeder hat das Recht den Menschen zu lieben, den er nun mal liebt. Egal welches Geschlecht dieser ganz besondere Mensch hat.

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